es knisterte zutraulich (Erich Kästner)





❤️ Click here: Knistern zwischen zwei menschen


Eine gewisse emotionale Distanz in der frühen Kennenlernphase. Ihr versucht ein so guter Partner für den anderen zu sein wie nur möglich.


Das Leben ist voll mit Momenten, Erlebnissen und Herrlichkeiten, die zu Herzlichkeiten werden. Manchmal ist da halt was, man spürt es einfach. Wer dem anderen die eigenen Gefühle nicht gleich offen zeigt. Und ich glaube das ist dann auch keine Einbildung.


Das knistern zwischen zwei Menschen - Das Problem ist nur: Es stimmt nicht.


Wie soll man hier jemanden kennenlernen. Nicht gerade die Art von Körperkontakt, die am Beginn einer großen Liebe steht. Emilio knistern zwischen zwei menschen sich bei einer jungen Frau, die er aus Versehen angerempelt hat, doch die dreht sich nicht mal zu ihm um. Emilio schaut auf den Zettel, den er am Eingang der Bar in die Hand gedrückt bekommt. Wie die meisten anderen würde er eigentlich an einem Montagabend allein zu Hause sitzen. Der Betriebswissenschaftler ist vor einem halben Jahr aus Ecuador nach Deutschland gekommen, um Arbeit zu finden. So steht es in der Beschreibung der neu. Die Einladungen zu den Events lese er aber immer. Und heute habe er sich gedacht: Warum nicht mal hingehen. Leute kennenzulernen sei nicht einfach hier in Deutschland, findet Emilio. Anfangs habe er interessante Frauen einfach auf der Straße angesprochen. In Südamerika überhaupt kein Problem. Da hat er wohl Recht. Im vergangenen Jahr veröffentlichte neu. Zwei Drittel von ihnen erwarten, dass knistern zwischen zwei menschen Partner nicht nur das gleiche Bildungsniveau hat wie sie selbst, sondern auch den gleichen Musikgeschmack, ja sogar die gleichen Vorlieben, was Essen angeht. Bei den Franzosen und Spaniern ist das nur rund der Hälfte wichtig. Auch bei der Sprache sind die Deutschen wählerisch. Dass man dieselbe Muttersprache haben sollte, verlangen 80 Prozent. In Schweden und Spanien fordert das gerade einmal die Hälfte. Jemand wie Emilio hat es in Deutschland nicht leicht. Einer Illusion aufgesessen Aber Gleich und Gleich gesellt sich eben gern, oder. Jeder glaubt das irgendwie — weil es so unmittelbar einleuchtend erscheint, dass zwei Menschen, die sich ähnlich sind, gut zueinanderpassen. Tatsächlich leuchtet das nicht nur Laien intuitiv ein, ein ganzer Berg wissenschaftlicher Studien bestätigte diese Vermutung. Menschen mit ähnlicher Persönlichkeit, ähnlichen Einstellungen, Lebenszielen oder Interessen finden sich nicht nur anziehender, sondern führen auch besonders zufriedenstellende und stabile Beziehungen. Diese Erkenntnis war in den vergangenen 60 Jahren ein Dogma in der Beziehungsforschung. Das Problem ist nur: Es stimmt nicht. Die Wissenschaft ist einer Illusion aufgesessen. Diese Illusion entstand aber nicht in den Köpfen der Forscher, sondern in denen ihrer Versuchspersonen, die sie überall in der Welt so fleißig getestet hatten. Die Versuchspersonen hatten angegeben, dass sie einen anderen sympathisch fanden, weil er ihnen so ähnlich war. Und die Forscher hatten sich darauf konzentriert herauszufinden, wie viel und welche Ähnlichkeit wie viel erotische Anziehung auslöste. Darüber vergaßen sie zunächst zu untersuchen, ob die behauptete Ähnlichkeit tatsächlich existierte oder nur eingebildet war. Denn solche Einbildungen gibt es ja, sagt Jule Specht: Was zählt, wenn es zwischen zwei Menschen funkt, ist nicht die reale Ähnlichkeit zwischen ihnen — sondern lediglich der Eindruck, dass man sich ähnlich ist. Die Personen können in Wirklichkeit ganz verschieden sein. Aber wenn sie das Gefühl haben, sich in vielen Punkten zu ähneln, dann führt das zu größerer Sympathie. Dass sich die wahrgenommene sehr von der tatsächlichen Ähnlichkeit unterscheiden kann, kristallisierte sich erst in knistern zwischen zwei menschen vergangenen Jahren heraus — als Psychologen begannen, ihre Untersuchungsmethoden zu ändern und zu überprüfen, was an der von den Testpersonen behaupteten Ähnlichkeit dran war. Da sind die Effekte, die wir beobachten können, leider extrem schwach. Die gefühlte Ähnlichkeit ist demnach eher ein Beweis der Anziehung als knistern zwischen zwei menschen Voraussetzung. Das heißt: Man verliebt sich nicht, weil man sich ähnelt. Sondern: Man hat sich verliebt und glaubt erst deshalb, dass man sich ähnlich ist. Für Emilio, den Ecuadorianer in Berlin, kommen diese Erkenntnisse der Wissenschaft zu spät. Hat er doch Stunden damit verbracht, auf den Fragebogen diverser Partnervermittlungen Charaktereigenschaften und Vorlieben anzuklicken, die er bei sich festgestellt hat und auch bei seiner künftigen Partnerin wünscht. Und einmal ist es ihm passiert, dass er eine Bekanntschaft gemacht hat, von der sich ganz am Ende herausstellte, dass sie ihm ähnlicher war, als ihm lieb war. In einem dunklen Berliner Club hatte er mit einer hübschen Frau getanzt, eine Stunde lang. Wie ähnlich sich zwei Menschen tatsächlich sind, ist unerheblich. Und das gilt nicht nur für den Beginn einer Liebe, sondern auch für ihre Entwicklung. Dies konnte die Psychologin Adrienne Kaufman an über 10. Bei fast zwei Drittel der erfassten Paare trafen Partner aufeinander, deren Persönlichkeit eher unähnlich war. Mit nur fünf Kategorien lassen sich die wichtigsten Aspekte der Persönlichkeit abbilden: emotionale Stabilität, soziale Verträglichkeit, Offenheit für Erfahrungen, Gewissenhaftigkeit und Extraversion. Die Wissenschaftlerin fand heraus, dass meist einer der Partner recht hoch auf einer Dimension punktete, also etwa emotional stabil war, während der andere eher niedriger lag, also eher emotional instabil war. Sie untersuchte auch, ob die unähnlichen Paare mehr Probleme miteinander hatten als die Paare mit sehr ähnlichen Persönlichkeiten. Zwischen Ähnlichkeit und Beziehungsglück gibt es keinen Zusammenhang, lautete das Ergebnis. Ob sich die Partner ähnelten oder nicht, spielte für das Gelingen ihrer Beziehung keine Rolle. Allerdings: Paare, bei denen beide Partner hohe Punktzahlen auf allen fünf Skalen hatten, führten eine glücklichere Ehe als jene, bei denen beide Partner überall eher niedrigere Punktzahlen hatten. Was ja auch ganz logisch ist: Zwei stabile, offene, gewissenhafte, verträgliche und extravertierte Menschen sind zusammen glücklicher als zwei instabile, verschlossene, introvertierte, wenig gewissenhafte und umgängliche Menschen. Die Persönlichkeit des Einzelnen zählt für seine Zufriedenheit in Beziehungen mehr als die Ähnlichkeit mit dem jeweiligen Partner. Und es gibt einen ganz bestimmten Persönlichkeitstyp, der mit sehr vielen Partnern sehr glücklich werden kann. Dieser Typ ist nicht zufällig auch genau der, den Menschen beschreiben, wenn knistern zwischen zwei menschen sie nach ihrem idealen Partner fragt: ein gefestigter, umgänglicher, warmherziger, zuverlässiger und offener Mensch. Respekt und positiver Umgang ist wichtiger Doch kommt es beim Suchen und Findern der Liebe nicht nur auf den anderen an. Und noch nicht einmal auf sich selbst. Sie durchforsteten einen Datensatz von mehr als 10. Demnach trägt die eigene Persönlichkeit nur klägliche sechs Knistern zwischen zwei menschen zur Beziehungszufriedenheit bei. Und das ist noch viel gemessen an dem Einfluss, den die Persönlichkeit des Partners auf die eigene Zufriedenheit ausübt: gerade mal drei Prozent. Und die Ähnlichkeit zwischen den Partnern. Aber was ist es dann, was darüber entscheidet, ob eine Liebe glückt oder nicht. Zum einen die Umstände, sagen Dyrenforth und Co. Krisen, Krankheiten, Unfälle, Kriege — es gibt so vieles, was die Liebe zerstören kann. Und zum anderen die Qualität der Interaktion — wie gut es den Partnern gelingt, respektvoll miteinander umzugehen und zu reden. In guten wie in schlechten Zeiten. Was heißt das für Emilio und die anderen rund sieben Millionen Menschen, die in Deutschland im Internet auf der Suche nach dem Richtigen sind. Lohnen sich die vielen Stunden der Suche in den Klickportalen überhaupt. Die Idee, im Schutz räumlicher Distanz und mit so viel Zeit wie nötig nach einem passenden Gegenstück zu suchen, gefällt besonders den 40- bis 60-Jährigen. Denn diese Altersgruppe hat es am schwierigsten, die Anzahl der frei Verfügbaren auf dem Beziehungsmarkt lichtet sich ab 40 deutlich. Jede fünfte Beziehung beginnt inzwischen online, fanden Forscher der Universität München im vergangenen Jahr heraus. Es gibt Singlebörsen für Flirts, es gibt Portale für Affären und Seitensprünge, spezielle Dating-Seiten für Lesben und Schwule, Alleinerziehende, besonders Religiöse oder Menschen mit Handicaps. Und es gibt die etablierten Partnerportale, wie ElitePartner, Parship, eDarling oder partner. Diese versprechen, mithilfe eines ausgeklügelten Matching-Algorithmus nur Partner vorzuschlagen, die besonders gut zum Suchenden passen. Und dafür arbeiten sie vor allem mit dem Ähnlichkeitsprinzip. Ganz so, als gäbe es keine psychologische Forschung, die die glücksbringende Wirkung des Ähnlichkeitsprinzips widerlegt hat. Partnervermittlungen halten sich bedeckt All den hoffenden Singles, die bei der Anmeldung in einem Partnerportal akribisch die langen Fragebögen ausfüllen, die die Persönlichkeit erfassen, die Einstellungen, Lebensziele und Wertvorstellungen, können die Wissenschaftler jedenfalls nicht viel Mut machen. Fragt man Jule Specht und Paul Eastwick, dann sind die einzigen Merkmale, bei denen die Ähnlichkeit der Partner sinnvoll sein kann: Alter, Religion, Kinderwunsch. Alles andere, Bildungsniveau, Hobbys, sogar die Muttersprache, ist nicht so wichtig. Und warum setzen dann die Partnervermittlungen so auf Ähnlichkeit und behaupten, dabei wissenschaftlich basiert vorzugehen. Haben sie vielleicht doch Daten, die etwas anderes zeigen. Aber die Jahre gehen ins Land, und bisher ist nichts Derartiges aufgetaucht. Davon hält Specht gar nichts. Es gebe so gut wie keine Studie, die zeige, dass bestimmte Unterschiede für ein Paar optimal wären. Ein Schlag ins Kontor der Vermittlungsfirmen. Doch diese machen weiter wie zuvor. Dazu noch eine Prise Knistern zwischen zwei menschen und das Beziehungsglück ist perfekt. Gefühlte Ähnlichkeit könnte vielleicht helfen Lisa Fischbach, die bei ElitePartner das Matchmaking leitet, reagiert gelassen. Dem aktuellen Forschungsstand zufolge könnte sie damit aber nur in einer einzigen Hinsicht recht haben: Die vermittelten Partner erhalten durch das Matching bereits vor dem Treffen den Eindruck, dem anderen ähnlich zu sein. Diese gefühlte Ähnlichkeit muss sich dann allerdings beim ersten Treffen der beiden Suchenden auch bestätigen. Knistern zwischen zwei menschen Lénard, Head of Scientific Development and Matchmaking bei Parship, ist da selbstkritischer: Ja, es bestehe immer noch ein großer Forschungsbedarf. Lénard stimmt dem Paarforscher Eastwick sogar darin zu, dass es gar nicht ausschlaggebend sei, ob die Partner sich ähnelten. Es gehe ja vor allem darum, Partnersuchenden die Möglichkeit zu bieten, anderen Singles zu begegnen — und wenigstens zu versuchen, eine Vorauswahl zu treffen. Und Joachim Rabe, Managing Director bei neu. Welcher Kunde klickt wo am meisten. Wenn man wisse, auf welchen Typ Mensch ein Nutzer anspringe, könne man versuchen, ähnliche Typen vorzuschlagen. Das tatsächliche Verhalten zu berücksichtigen, hält Jule Specht denn auch für eine innovative Idee. Um sich kennenzulernen, in der wirklichen Welt, offline und ganz in echt. Denn wenn sich die Mitgliedschaft bei einer Vermittlungsbörse lohne, dann wegen der Angebotsvielfalt. Deshalb: Zugreifen, sich mit Menschen treffen, und sehen, ob es passt. Die Forscher sind in dieser Hinsicht also auch nicht weiter als Emilio. Nur selten kommt die Liebe dann, wenn man sie knistern zwischen zwei menschen.


Er liebt zwei Frauen - Was tun?
Es gibt Singlebörsen für Flirts, es gibt Portale für Affären und Seitensprünge, spezielle Dating-Seiten für Lesben und Schwule, Alleinerziehende, besonders Religiöse oder Menschen mit Handicaps. Warum finden wir manche Menschen aufregend und interessant, während uns andere kalt lassen? Das ist Stress pur, für alle Beteiligten. Es wäre auf jeden Fall hilfreich, wenn Sie mit Anna noch einmal darüber sprechen, warum sie sich getrennt hat. Ich frage das allgemein, weil ich immer wieder denke, dass man sich das leicht auch einbildet. Das Wort zutraulich passt dazu. Nachdem nun ein wenig Gras über die ganze Sache gewachsen ist, können Maren und Alex wenigstens wieder freundschaftlich miteinander umgehen. Es gehe ja vor allem darum, Partnersuchenden die Möglichkeit zu bieten, anderen Singles zu begegnen — und wenigstens zu versuchen, eine Vorauswahl zu treffen.